Medizinische Hilfe

Humanitäre Hilfe für verletzte und kranke Kinder aus Afghanistan

Schirmherr: Landtagspräsident Ulrich Schmidt a.D.

Dievaf-humanitaere-hilfe-1 Hilfe für verletzte und kranke Kinder startete im Oktober 2001. Angesichts der Kriegsberichtserstattung wandten sich einige Privatleute mit ihrer spontanen Hilfsidee an den VAF, um dem Leid der Kinder in Afghanistan nicht länger tatenlos zuzusehen. Es bildeten sich ehrenamtliche Helfergruppen in Mülheim an der Ruhr, Wetter, Osnabrück und Arnsberg u.a., die im Umkreis ihrer Wohnorte Krankenhäuser und Gastfamilien für das Projekt gewinnen konnten.

Der deutsche Kinderarzt Dr. Hower mit Kindern des Projekes in KabulZiel ist es, schwer kranken und verletzten Kindern, denen in Afghanistan nicht geholfen werden kann, eine medizinische Behandlung in Deutschland zu ermöglichen. Die Kinder werden in Kabul durch ein Ärzteteam des VAF je nach Schwere der Krankheit bzw. nach Dringlichkeit der Behandlung ausgewählt.
Ausschlaggebend bei der Auswahl sind dabei auch die Freiplätze, die deutsche Kliniken im Vorfeld zur Verfügung gestellt haben. Die Krankenhäuser sind das wichtigste Glied in der Hilfskette, denn ohne die Bereitschaft von Ärzten, Krankenschwestern und Krankenhausträgern die Kinder in Deutschland kostenlos zu behandeln, wäre diese Hilfsaktion nicht möglich. Die Kinder werden nach einer Erstversorgung vor Ort in Begleitung von Ärzten und Betreuern nach Deutschland ausgeflogen.

vaf-humanitaere-hilfe-2Sanitäter bringen die Kinder direkt vom Flughafen in die KrankenhäuserAm Flughafen werden die Kinder von Gastfamilien begrüßt und in der Regel sofort mit Krankenwagen in die Kliniken gebracht. Die Gastfamilien begleiten die Kinder während ihres Aufenthalts. Zunächst betreuen sie die kleinen Patienten im Krankenhaus, später nehmen sie die Kinder bis zu deren Rückkehr nach Afghanistan bei sich auf. Zur Verständigung stehen selbstverständlich Dolmetscher zur Verfügung, erfahrungsgemäß lernen die Kinder jedoch innerhalb weniger Wochen Deutsch. Die Dauer des Aufenthalts in Deutschland richtet sich nach der Schwere der Verletzungen, es wird in der Regel mit drei bis sechs Monaten gerechnet. Auch nach der Rückkehr in ihre Heimat können die Kinder weiter durch den VAF im Friedenshaus Paiwand-e-Noor betreut werden, sofern sie nicht die Möglichkeit haben in ihre Familien zurückzukehren.

Viele Kinder konnten bereits gesund nach Afghanistan zurückkehrenNach der Talebanherrschaft fand der erste Hilfsflug im Jahr 2002 statt. Es folgten zahlreiche weitere Flüge für kranke und verletzte Kinder, der letzte im Januar dieses Jahres. So konnte bisher über 150 Kindern im Rahmen dieses rein humanitären Projekts geholfen werden, wobei die Behandlung in Deutschland für viele dieser Kinder lebensrettend war. Es ist eine Freude für alle Beteiligten, die raschen gesundheitlichen Fortschritte der kleinen Patienten zu begleiten und sie anschließend in die Arme ihrer überglücklichen Eltern zu übergeben.

vaf-humanitaere-hilfe-3Bei einigen Kindern mussten langwierige Behandlungen in Deutschland vorgenommen werden, was in Einzelfällen zu Entfremdungen von der Heimat und damit verbundenen Problemen führte. Auch die lange, beschwerliche Reise und die Trennung von den Eltern sollen den Kindern erspart bleiben. Unser langfristiges Ziel lautet daher möglichst vielen Kindern eine Behandlung in der Heimat zu ermöglichen. Die medizinische Infrastruktur hat sich bereits verbessert, so dass einige Kinder „vor Ort“ erfolgreich behandelt werden konnten. Trotzdem gibt es immer noch viele Fälle, denen nur in Deutschland geholfen werden kann.